Im Interview mit Familie Schäfer
In unserer Porträt-Serie über Kolleginnen und Kollegen aus der Region, haben wir nicht nur Einzelpersonen nach ihren Erfahrungen gefragt, sondern auch Freunde, Verwandte und Paare. Im folgenden Interview erzählen uns Marco und Peggy Schäfer, was sie an der Region schätzen, wieso sie gern hier leben und warum sie sich nicht vorstellen können, Hohenlohe zu verlassen.
Marco Schäfer kommt aus Aschhausen, einem Teilort von Schöntal, und hat im Jahr 2000 seine Ausbildung zum Industriemechaniker angefangen. Seit dem Ende seiner Ausbildung ist er im Werkzeugbau bei Bürkert tätig.
Herr Schäfer, Sie kommen direkt aus Hohenlohe, sind Sie hier fest verwurzelt oder waren Sie mal in einer anderen Region und sind dann wieder zurückgekommen?
Herr Schäfer: Nein, ich bin hier geboren und will auch hier sterben. Woanders kann ich es mir nicht vorstellen. Wir haben hier unser Grundstück, unser Haus, unsere Obstbaumgrundstücke und sind hier im Vereinsleben aktiv. Also ja, ich bin hier tief verwurzelt. Gut, ich gehe gerne mal in den Urlaub, aber bin dann auch froh wenn es wieder nach Hause geht :)
In welchem Verein sind Sie engagiert?
Herr Schäfer: Im Hohenloher Fischereiverein. Ich war außerdem jahrelang im Fußball aktiv, aber das geht nun altersbedingt nicht mehr. Vor drei Jahren haben wir dann unser gemeinsames Hobby Angeln entdeckt. Bei der Fischjagd in Kocher und Jagst sind wir mehr oder weniger erfolgreich. Die Zeit am Fluss ist schon sehr interessant.
Lebt Ihr Familien- und Freundeskreis noch in der Hohenloher Region oder sind auch einige weggezogen?
Herr Schäfer: Nein vom Freundeskreis sind alle in der Region geblieben. Die meisten haben ein Haus gebaut und sind beruflich auch im Kochertal tätig, weil es naheliegend ist.
Peggy Schäfer kommt ursprünglich aus Altenburg, Thüringen. Sie hat 2007 ihr Abitur gemacht und wollte dual Mechatronik studieren, was vor allem die Duale Hochschule in Mosbach anbietet. Über diesen Weg ist sie bei Bürkert gelandet. Seit 2010 ist sie im Systemhaus tätig und hat vor dort und besonders hier in der Region zu bleiben.
Wie war der Schritt für Sie, nach Mosbach zu gehen? Sie waren ja noch relativ jung, als Sie direkt nach dem Abi ausgezogen sind.
Frau Schäfer: Aufregend, aber ich wollte es von vornherein so. Mir war egal, ob ich nach Mosbach oder irgendwo andershin gehe, aber ich wollte weg. Und ja, es war spannend so auf sich allein gestellt zu sein und neue Freunde und Anschluss zu finden, mich alleine zurecht zu finden.
„Was ist denn dieses Mosbach“ – haben Sie sich vor Ihrem Umzug über das neue Umfeld informiert?
Frau Schäfer: Ja, „Weltstadt“ Mosbach war im Vergleich zur „Weltstadt“ Ingelfingen noch recht bekannt. Ich hatte dann eine Wohnung in Ingelfingen. Daher habe ich mich dann schon informiert, bevor ich hierhergezogen bin. Es ist alles sehr ruhig, aber dadurch auch entspannt. Ich könnte es mir nicht vorstellen, in irgendeiner Stadt jeden Morgen eine Stunde im Stau zu stehen.
Hat die Region nach dem ersten Schock an Attraktivität dazugewonnen? Was ist jetzt besonders schön?
Frau Schäfer: Ich wollte schon immer eher ins Ländliche, anstatt in die Stadt zu ziehen. Hier gibt es viel Grün, die Weinberge und viele Möglichkeiten in der Natur unterwegs zu sein. Dadurch habe ich gemerkt, wie schön die Region ist und mit dem Angeln merke ich es nochmal mehr.
Herr Schäfer: Und wir haben einen Hund. Da laufen wir ein paar Meter und sind im Wald. Das ist herrlich.
Stand es für Sie je zur Debatte nach dem Studium zurück in die Heimat zu gehen?
Frau Schäfer: In der Heimat gibt es sehr wenig Industrie, wenig Aussicht auf Erfolg oder Weiterkommen im Beruf. 2007 haben wir uns auch schon kennengelernt und danach war es keine Option mehr wegzugehen. Wir sind gleich in meinem zweiten Studienmonat zusammengekommen und auch Gott sei Dank zusammengeblieben J Von daher stand es eigentlich nie zur Debatte wieder zurück zu gehen.
Ein guter Arbeitgeber ist wichtig, wenn es vom Umfeld her jedoch nicht passt, würde man trotz allem nicht lange bleiben, oder?
Frau Schäfer: Ja, hier ist es schon entspannt. Wir können in Ruhe leben und wenn wir irgendwo mal feiern oder irgendetwas anderes erleben möchten, ist Heilbronn oder Würzburg in der Nähe.
Gibt es etwas in der Region, was Sie beide sehr schätzen?
Herr Schäfer: Das Dorfleben – entweder man mag es oder man mag es nicht. Da hilft der eine dem anderen. Der Zusammenhalt ist da. Wir treffen uns regelmäßig. Auch mit meinen Kollegen zum Feierabendbier trinken. Das ist etwas, das ich nicht missen will.
Ist es bei Ihnen beiden in den Teams so, dass dann mit Kollegen auch gern nach der Arbeit etwas unternommen wird?
Frau Schäfer: Ja, also bei uns gibt es immer mal wieder Feste, aber dann im großen Kreis. Das typische Feierabendbier gibt es bei uns nicht, kann aber auch sein, dass es daran liegt, dass wir persönlich sehr abgelegen wohnen. Die meisten wohnen eher in Richtung Öhringen oder Künzelsau. Aber, wenn wir feiern, dann richtig. Das kommt regelmäßig vor.
Herr Schäfer: Freizeitsachen machen wir auch, ist nicht nur berufliches. Das schweißt einen zusammen. Da werden dann bei der Arbeit auch mal Späßchen gemacht.
Sorry, jetzt kommt eine typische HR-Frage. Herr Schäfer, Sie haben ja Ihre Ausbildung und Sie, Frau Schäfer, Ihr duales Studium bei Bürkert gemacht. Und was ist für Sie das besonders Tolle an Bürkert? Was macht da am meisten Spaß? Was veranlasst Sie zu sagen, das ist ein toller Arbeitgeber, ich möchte hier eigentlich gar nicht weg?
Frau Schäfer: Bei mir ist es so, dass es jeden Tag neue Herausforderungen sind. Dadurch, dass es im Projekt Management sehr viel Kundenkontakt gibt, bekommt man das direkte Feedback. Was der Kunde möchte und was für ihn wichtig ist und dass es sich tendenziell hinterher am Umsatz widerspiegelt, ist schon spannend. Auch der Umgang mit neuen Menschen und auch mit internationalen Kunden direkt zusammenzuarbeiten, gefällt mir. Ein tolles Team ist natürlich auch wichtig. Es macht Spaß zusammenzuarbeiten. Jeder macht seine Aufgabe so gut es geht. Man kann sich auf die anderen verlassen.
Herr Schäfer: Bei mir ist es hauptsächlich die Flexibilität durch das Gleitzeitmodell. Und das gute Arbeitsklima untereinander.
Gibt es von Ihrer Seite noch etwas was Sie uns erzählen möchten? Was andere erfahren müssen, wenn sie sich bewerben und denken, „Hohenlohe, was ist das denn, möchte ich das“?
Herr Schäfer: [Wir Hohenloher sind] nicht gerade die Offenherzigsten, aber, wenn man uns näher kennenlernt, dann mag man uns doch. So würde ich es beschreiben. Man sollte uns immer eine zweite Chance geben.