Über 46 Jahre bei Bürkert – Interview mit Wilfried Köber

Von Josua Schmitt und Janick Metzger | 23.01.2023
Seit mehr als 40 Jahren ist Wilfried Köber nun für Bürkert tätig. Im August 2023 wird er in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Daher haben mein Azubikollege Josua und ich ihn interviewt, um seine Zeit bei Bürkert festzuhalten.
Wann hast du bei Bürkert angefangen und was hast du gemacht?
Ich habe 1974 meine Ausbildung bei Bürkert als Werkzeugmacher begonnen. Damals war ich gerade einmal 15 Jahre alt. 1978 schloss ich die Ausbildung erfolgreich ab. Die Lehrwerkstatt war damals noch in Ingelfingen in dem Gebäude direkt an der Kreuzung der Hauptstraße, schräg gegenüber der Kelter. Im dritten Lehrjahr war ich dann im Werkzeugbau, wo ich viele Aufgaben hatte, wie z.B. Werkzeugschieber schleifen.
Was war dann nach der Ausbildung?
Nach der Ausbildung wurde ich bei Bürkert übernommen. Allerdings bin ich in eine Art Versuchswerkstatt gekommen. Dort wollte ich eigentlich nicht hin. Also habe ich Bürkert vorerst verlassen und bin zu Gemü gegangen. Da war ich aber auch nur ein dreiviertel Jahr, ehe ich meine Wehrpflicht von 1979 bis 1980 erfüllt habe.
Danach bin ich wieder zu Bürkert gegangen. Obwohl ich eigentlich ja nicht in den Bereich wollte, habe ich dann trotzdem fast ein Jahr in der Versuchswerkstatt gearbeitet. Danach bin ich Fertigungsplaner in der Arbeitsvorbereitung geworden. Das war ich dann 25 Jahre lang. Davon war ich 12 Jahre komplett für das Werk 6 verantwortlich.
Welche Weiterbildungen hast du in dieser Zeit gemacht?
Ich habe einige Weiterbildungen während meiner Laufbahn gemacht. Begonnen mit der REFA Grundausbildung und gleich im Anschluss habe ich die Fachausbildung gemacht. Danach ist der Handwerksmeister als Werkzeugmacher drangekommen. Da ich schon Grund- und Fachausbildung hatte, habe ich auch noch den REFA-Techniker gemacht. Das alles fand an einer Abendschule statt. Insgesamt waren es um die 2000 Stunden Unterricht.
Mit den Weiterbildungen hast du dann auch sicherlich eine neue Stelle bekommen, oder?
Ja, ich wurde Disponent und Fertigungssteuerer in der Dreherei. Das habe ich dann zwei Jahre gemacht. Danach bin ich Verantwortlicher für den Methodenraum geworden. Das war 2006. Dafür habe ich berufsbegleitend die Synchro 2 Ausbildung gemacht, welche etwa ein Jahr gedauert hat.
2013 habe ich dann noch die Ausbildung als Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der Berufsgenossenschaft begonnen. Diese habe ich zweieinhalb Jahre später erfolgreich abgeschlossen. Danach bin ich neben meiner Stelle als Methodenraumverantwortlicher auch Sicherheitsfachkraft für den gesamten Standort Ingelfingen geworden. Außerdem bin ich intern als MTM-Ausbilder tätig. Ich bringe also Leuten bei, wie man Montagezeiten richtig ermittelt.
Welche Entwicklungen von Bürkert waren deiner Meinung nach die Gravierendsten?
Natürlich hat sich eine Menge bei Bürkert verändert im Verlauf der Jahre. Das Unternehmen ist sehr gewachsen. Es sind viele Mitarbeiter dazugekommen, es wurden neue Standorte eröffnet und es hat viele An- bzw. Umbauten gegeben.
Meiner Meinung nach gibt es aber zwei sehr wichtige Entwicklungen. Zum einen die Umstellung der Arbeitsplanung von handschriftlicher zur digitalen Form. Zum anderen die Einführung der CNC-Steuerung in der Fertigung. Das hat Arbeitsprozesse sehr verkürzt und vereinfacht.
Was waren deine Highlights bei Bürkert?
Mir hat der Umgang mit meinen Kollegen immer sehr viel Spaß gemacht. Wenn ich aber spezielle Highlights herausnehmen müsste, würde ich das 40-jährige Bürkertjubiläum und die Einweihung vom Werk 1 wählen. Das waren schon ganz besondere Ereignisse.
2023 wird dein letztes Jahr bei Bürkert sein, richtig?
Genau, ab ersten August bin ich in Rente. Insgesamt war ich über 46 Jahre bei Bürkert. Mir hat es hier sehr gut gefallen und es wird sicherlich nicht leicht, den letzten Arbeitstag anzutreten. Mir war es aber sehr wichtig, dass meine Aufgaben weiterhin sorgfältig bearbeitet werden. Dafür wurde auch der richtige Nachfolger gefunden. Daher kann ich guten Gewissens in den Ruhestand gehen.
Vielen Dank Wilfried für das Interview. Genieße deine letzten Monate bei Bürkert und starte dann gut in Deinen wohlverdienten Ruhestand.