Azubi goes international – mein Auslandspraktikum in London
Von Veronika Zickler | 02.07.2024
Nach langer Planung war es am 04.05.2024 endlich soweit – es ging zum Flughafen nach Stuttgart, wo ich in den Flieger nach London stieg. In London erwartete mich nämlich mein sechs-wöchiges Auslandspraktikum.
Hi, ich bin Vero, 21 Jahre alt und mache die Ausbildung zur Industriekauffrau mit der Zusatzqualifikation Internationales Wirtschaftsmanagement. Im Rahmen dieser Zusatzqualifikation hatte ich die Möglichkeit ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland zu absolvieren.
Sprachschule
Die ersten zwei Wochen hatte ich einen Sprachkurs in einer Sprachschule. Die Sprachschule bietet verschieden Kurse für Leute aus der ganzen Welt an, die nach London kommen, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.
Da ich nur zwei Wochen dort war, ging es direkt mit dem Unterricht los. Am Vormittag hatte ich meinen „Main-Kurs“. Dieser Kurs hatte das Ziel, unseren Wortschatz zu verbessern und zu erweitern. Wir sprachen über verschiedene Themen und lernten neue Ausdrücke oder Wörter, um von den gewöhnlichen Wörtern wegzukommen.
Am Nachmittag war dann Business English dran. Hier lag der Fokus auf dem internationalen Arbeiten und natürlich die passende Ausdrucksweise dazu. Zwei Themen waren z.B Marketing und verschiedene Kulturen in der Arbeitswelt.
In beiden Kursen lag der Fokus auf dem Sprechen. Wir waren kleine Klassen mit bis zu max. 15 Personen, wodurch jeder mal an der Reihe war. Viel wurde auch in kleinen Teams oder zu zweit erarbeitet, sodass man immer gezwungen war zu sprechen.
Die Schule war von vielen verschiedenen Leuten aus der ganzen Welt besucht. Dadurch war der Austausch in den Klassen sehr interessant und man lernte viele neue Kulturen kennen. Zu den verschiedenen Ländern gehörten z.B. Brasilien, Japan, Korea, Kolumbien und viele, viele mehr!
Zusätzlich bietet die Sprachschule jeden Abend Programmpunkte an, an denen man teilnehmen kann.
Praktikum in einer Wohltätigkeitsorganisation
Nach den zwei Wochen in der Sprachschule begann mein Praktikum in der Wohltätigkeitsorganisation. Das Büro befand sich in der Kensington High Street. Mein Weg zur Arbeit dauerte mit der U-Bahn ca. eine Stunde.
Die Organisation kümmert sich um die Menschen in der Bevölkerung, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Die Organisation fokussiert sich auf zwei Bereiche:
Der eine unterstützt rund um das Thema Beschäftigungsfähigkeit. Hierbei werden z.B Workshops zum Thema Lebenslauf schreiben veranstaltet, an denen die Menschen teilnehmen konnten.
Der zweite Bereich kümmerte sich um das Wohlbefinden der Menschen und hier werden z.B Zimmer angeboten, welche günstiger gemietet werden können.
In den vier Wochen übernahm ich viele verschiedene administrative Tätigkeiten und half im Marketing durch das Erstellen von Flyer und Broschüren. Zudem war ich als Rezeptionisten für das Büro und Gäste zuständig. Außerdem durfte ich bei Workshops helfen.
In der letzten Woche hatten wir außerdem ein Teamevent, welches sehr witzig war. Zusammen ging es in die Gravity MAX Arcade Hallen in Wandsworth. Begonnen haben wir mit Bowling, dann war Kart fahren an der Reihe, danach ein VR – Spiel und zum Schluss noch Minigolf.
Es war ein sehr schönes Event und ein toller Abschluss!
Unterkunft
Während meines ganzen Aufenthaltes habe ich in einer Gastfamilie gewohnt. Vom ersten Moment an habe ich mich sehr wohl bei ihnen gefühlt und die Beiden haben mich auch sehr gut aufgenommen.
Die ersten vier Wochen waren zwei weitere Mädels aus Brasilien und Canada, die auch in der Gastfamilie gewohnt haben. Meine Gasteltern leben in Balham, im Süden von London. Balham ist ein sehr schönes Städchen und die U-Station war in 10 Minuten zu Fuß erreichbar.
London und Umgebung
Da ich mehrere Wochen in London war, hatte ich eine Menge Zeit, um die Stadt zu erkunden. Die ersten Tage schaute ich mir die Sehenswürdigkeiten an - London Eye, Big Ben, Westminster Abbey, Buckingham Palace und so weiter.
London hat viele verschiedene Märkte, die ich selbstverständlich auch besuchte und da ich sechs Wochen dort war, nicht nur einmal. Am meisten gefallen hat mir der Spitalfields Market, aber auch Camden ist mit seinen verrückten Wandbemalungen ein Erlebnis und auf dem Borough Market kann man sehr gut essen, wenn man mit langem Anstehen kein Problem hat.
Eine Sache, die mir an London sehr gefallen hat, waren die Parks. Es gibt sehr viele grüne Flächen in London, was sehr schön ist und für eine entspannte Atmosphäre sorgt. An einem Nachmittag nach der Schule machte ich so eine Art Park Tour - vom St. James Park über den Green Park in den Hyde Park. Der Kensington Park eignet sich auch perfekt für Picknicks. Im Richmond Park haben wir sogar Rehe auf den Wiesen gesehen.
Sehr belebte Teile in London, die mich sehr beeindruckt haben, waren Covent Garden, Leicester Square, SoHo, China Town und Piccadilly Circus. Was mich am meisten beeindruckt hat waren die Straßenkünstler. Sowohl in China Town als auch am Leicester Square konnte man stundenlang dasitzen und den Straßenkünstlern zuhören.
Da Brighton mit der Bahn nur ca. 1 ½ Stunden von London entfernt ist, beschlossen eine Freundin und ich spontan dahin zu fahren, um Brighton aber auch Seven Sisters anzuschauen. Gegen 8 Uhr ging es von der London Bridge Richtung Küste. In Brighton angekommen nahmen wir dann den Bus zu den Seven Sisters. Der Ausblick von da oben war wunderschön und durch das schöne Wetter, konnten wir diesen richtig genießen. In Brighton zurück, sind wir durch die Stadt gelaufen und waren dann noch am Brighton Pier. Gegen Abend ging es dann wieder zurück nach London.
In den sechs Wochen habe noch viel mehr gesehen und erlebt. Ich hatte in der ganzen Zeit sehr viel Glück mit dem Wetter, wodurch ich viel zu Fuß machen konnte, was wirklich toll war.
Zusammenfassung
Ich hatte eine großartige Zeit in London, für die ich sehr dankbar bin. Ich habe viel gesehen und dazu gelernt und ich werde immer gern an die Zeit, die Erinnerungen und Erfahrungen, die ich gemacht habe, zurückdenken. Eine Sache, die ich sicher vermissen werde, sind die öffentlichen Verkehrsmittel und die Flexibilität, die man dadurch hatte. Dennoch bin ich auch froh wieder zurück zu sein und freue mich auch sehr auf die letzten Monate meiner Ausbildung.