Sauerstoffeinsatz in der Industrie und anderen Branchen
Die richtigen Bauteile sind entscheidend bei betrieblichen Abläufen mit Sauerstoffeinsatz. Erfahren Sie mehr über geeignete Bürkert Lösungen und unseren Beitrag zu Ihrer Prozesssicherheit.
Unsere Bürkert Lösungsvielfalt für den Sauerstoffeinsatz
Kennen Sie unsere Magnetventile, Proportionalventile und Prozessventile mit Sauerstoffeignung? Verschaffen Sie sich einen Überblick und kontaktieren Sie uns, sollten Sie eine persönliche Beratung wünschen. Unsere Produkte können Sie außerdem ganz einfach online bestellen:
Sie fragen sich, warum spezielle Lösungen für Sauerstoffanwendungen notwendig sind? Im Folgenden beleuchten wir die zentralen Fakten dieses Themas.
Welche Rolle spielen Ventile?
Zum Brennstoff wird ein Ventil beispielsweise durch seine Membran, eine kleine Feder oder einen Filter, sobald sich dort ein selbsterhaltendes Feuer entzündet. Teilchen im Gasstrom, sowie Druckerhitzung an einer Elastomerdichtung oder einer verschmutzen Fläche können dabei Auslöser für die Entflammung sein. Auch Hindernisse die Druckerhitzung erzeugen, sind gefährlich. Dazu zählen geschlossene Ventile oder Druckregler, an welchen das Gas komprimiert wird. Auch im Ventil selbst kann es zu Druckerhitzung kommen, z.B. durch einen gerade öffnenden Ventilsitz oder am Ausgang eines teilweise geöffneten Reglers.
Die Produktion von Sauerstoffventilen als Sicherheitsfaktor
Wir bei Bürkert achten in der Entwicklung von Ventilen für Sauerstoffanwendungen auf die Auswahl der richtigen Werkstoffe und stellen diese unter sehr hohen Sauberkeitsstandards her. Alle medienberührenden Bauteile (nichtmetallische Dichtwerkstoffe, Kunststoffe und Kleber) müssen geeignet sein für die Anwendung mit Sauerstoff.
Bestimmte Reinigungsverfahren und Reinigungsmittel in der Produktion stellen dabei sicher, dass die Endprodukte ausreichend gereinigt und sauber für den Sauerstoffbetrieb sind. Hier erhalten Sie einen kleinen Einblick in einen unserer „Grauräume“, in welchen auch Sauerstoffventile gefertigt werden:
Bei der Produktion der Ventile mit Sauerstoffeignung erfüllen wir folgende Bedingungen:
- Reinigung der Einzelteile: Alle mediumsberührenden Einzelteile werden vor der Montage einer Plasmareinigung unterzogen.
- Interner Transport und Lagerung: Die gesäuberten Einzelteile und Komplettgeräte werden mit Folien abgedeckt und in separaten Boxen transportiert.
- Montage unter Grauraumbedingungen: Mediumsberührende Komponenten werden ohne Zuhilfenahme von Ölen, Fetten oder Silikonen montiert. Als Montagehilfe darf nur destilliertes Wasser verwendet werden.
- Prüfen unter Grauraumbedingungen: Das Prüfen der Fertiggeräte wird an einem speziellen Prüfstand durchgeführt. Der Prüfer bestätigt mit seiner Unterschrift oder seinem persönlichen Stempel auf dem Auftrag die korrekte Einhaltung der Vorgaben.
- Qualitätssicherung: Das eingeführte Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 mit den durchzuführenden internen Audits ist genauso Teil der Qualitätssicherung, wie die Überprüfung der Prüf- und Messmittel.
Die Ventile erhalten einen eindeutigen Code zur Identifikation für Sauerstoffeignung und bekommen eine besondere Endverpackung.
Zulassungsdokumente (Herstellererklärung)
Die Arbeitsgruppe „Sicherer Umgang mit Sauerstoff“ der BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung) erstellt einen Prüfbericht, der die Grundlage für eine Bürkert Herstellererklärung ist. In den Herstellererklärungen (HEE) sind folgende Angaben enthalten:
- Mit dem variablen Code NL02 bezeichnete Produkte werden von Bürkert Werke GmbH öl- und fettfrei ausgeliefert und sind für den Einsatz bei Sauerstoff geeignet.
- Diese Eigenschaften gehen verloren, wenn öl- oder fetthaltige Medien verwendet werden oder das Produkt von außen kontaminiert wird.
- Produkte mit variablem Code NL02 können durch die Kennzeichnung auf dem Typschild unter Angabe der maximalen Temperatur identifiziert werden, zum Beispiel O2: Tmed max 60°C.
Die Herstellererklärung, d.h. Materialzulassung der medienberührenden nichtmetallischen Materialien auf Reaktionsfähigkeit mit Sauerstoff ist ausreichend. Die Zulassung eines kompletten Gerätes ist grundsätzlich möglich, wird aber in der Regel erst bei einem maximal zulässigen Druck ab 100 bar durchgeführt. Nur bei diesen hohen Drücken werden die nichtmetallischen Werkstoffe (Dichtungen) in der konstruktiven Umgebung geprüft.